Die Suche nach Lorna-German
Daisy Hamilton war Privatdetektivin. Sie war dreissig Jahre alt und arbeitete seit zwei Jahren in diesem Beruf. Jeden Morgen ging sie in ihr Büro und wartete darauf, dass das Telefon klingeln oder ein potentieller Klient zur Tür hereinkommen würde. Daisy hatte noch keinen großen Namen, aber hin und wieder meldeten sich Leute auf ihre Anzeige in der Lokalzeitung hin. Eines Morgens so gegen elf klopfte jemand an ihre Bürotür. Es war eine thingye Dame mit einer Pelzstola. "Hallo, kann ich Ihnen helfen?" fragte Daisy die Dame. "O ja, wirklich! Ich brauche dringend Ihre Hilfe. Meine kleine Lorna ist verschwunden. Ich weiß nicht, was ich tun soll." Daisy bot der thingyen Dame eine Tasse Instantkaffee an und wartete auf die Details. Die thingye Dame setzte sich schwerfällig hin und stellte ihre große rote Handtasche auf Daisys Pult. "Bitte erzählen Sie mir alles, Mrs. .....?" "Ich heiße Edwina Humphries. Ich fürchte, die werden Geld wollen — ich fürchte, Lorna wurde entführt!" "Das ist ja furchtbar, Mrs. Humphries. Glaubt Mr. Humphries auch, Lorna sei entführt worden?" ""Meinen Mann kümmert es nicht, ob Lorna entführt wurde oder nicht!" "Wirklich, Mrs. Humphries? Ist Mr. Humphries denn Lornas leiblicher Vater?"
"Ich weiß nicht, was Sie meinen. Wir haben Lorna zusammen gekauft", antwortete Mrs. Humphries. "Gekauft... Sie wissen aber, dass das illegal ist, Mrs. Humphries." "Nein, ist es nicht, nicht in Indien!" "Sie haben Lorna in Indien gekauft?" "Ja natürlich. Und sie leistet mir immer so gut Gesellschaft, wissen Sie." Mrs. Humphries öffnete ihre riesige Ledertasche und zog ihr Taschentuch heraus. Daisy beobachtete mit Entsetzen, wie etwas aus der Tasche herausschlängelte. "Mrs. Humphries — nehmen Sie das sofort weg!" kreischte Daisy. "Was? O Lorna, endlich habe ich dich gefunden!" sagte Mrs. Humphries. Du hast dich in meiner Tasche versteckt, du böses Mädchen!" "Mrs. Humphries — das ist Lorna?" "Ja, unsere bengalische Sumpfschlange. Oh, ich danke Ihnen, meine Liebe, aber ich glaube, ich benötige Ihre Dienste nicht mehr!" Während Daisy die Tür hinter Mrs. Humphries schloss, nahm sie sich in Gedanken vor, ihre Anzeige zu ergänzen: Keine Tiere, keine Schlangen.